Hier warten die Irren.
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Nachteile beim Wintereinbruch, die durch die Entwicklung der Musikformate begründet sind
Nachteile beim Wintereinbruch, die durch die Entwicklung der Musikformate begründet sind
Heute morgen war Frost. Ich merkte es, als ich mit meinem Familienkraftfahrzeug zur Arbeitsstelle fahren wollte. Eine robuste Eisschicht hatte sich in der Nacht über die Panoramawindschutzscheibe gelegt. Keine Frage, hier war körperliche Arbeit vonnöten. Eiskratzen.
Natürlich war im Fahrzeuginnenraum kein einziger Eiskratzer auffindbar. Ich habe zwar in den letzten 22 Jahren meiner Autofahrertätigkeit ca 44 Eiskratzer gekauft, aber: Alle weg! Das ist immer so. Was macht der patente Fahrzeughalter also? Früher benutzte ich in solchen Notsituationen Musikkassettenhüllen (BASF Chromdioxid II). Geht auch sehr gut. Aber Musikkassetten habe ich schon seit dem Opel Corsa nicht mehr dabei. In Autos der aktuellen Bauart findet man keine Abspielvorrichtungen mehr dafür. Die letzten Winterjahre habe ich daher üblicherweise mit CD Hüllen gekratzt. das geht sogar etwas besser als mit Musikkassettenhüllen.
Leider ist der Weltenlauf aber nun einmal so, dass die Entwicklung im Musikmarkt dahingehend eine weitere Änderung erfahren hat, die das Mitführen von physischen Tonträgern verzichtbar macht. Das aktuelle Musikformat ist MP3. MP3 (wie heißen die eigentlich im Plural?) kann man genausogut, ach besser, hören wie Schellack oder Vinylschallplatten, Tonband, Musikkassetten oder CDs, ABER, man kann sie nicht sehen, nicht fühlen, nicht anfassen. Man kann sie also auch nicht in eine kleine Plastikverpackung stecken. Mann kann also auch mit der MP3 Hülle kein Eis von Panoramawindschutzscheiben französischer Mittelklasseautos kratzen. MP3 speichere ich nämlich auf meinen iPod Touch (Anfassgerät mit berührungsempfindlichem Bedienfeld). Ein iPod Touch (249€) ist ein sehr flaches, gut in der Hand liegendes Gerät mit schön scharfen Kanten.
Was lag also näher ...?
Dienstag, 28. Oktober 2008
geraubte Zeit
Heute war Theater in der benachbarten Gesamtschule. Dort hatte man Projektwoche und das Theaterprojekt hatte ein Theaterstück epischen Ausmaßes antrainiert. Ja, antrainiert ist ein gutes Wort dafür.
Momo hieß das Stück. Unsere Nachbarn hatten mal einen Rauhaardackel gleichen Namens, doch ich wurde enttäuscht.
Es ging um geraubte Zeit.
Das Thema wurde fühlbar.
Ungewollt.
Das Publikum bestand aus mehrere Hundert Grundschulkinder.
Sie redeten gerne.
Aber soll ich verraten, was schlimmer ist als redende Grundschulkinder während einer zweistündigen Theaterauffürung? Schlimmer noch als als redende Grundschulkinder während einer zweistündigen Theaterauffürung, sind zischelnde Grundschullehrerinnen.
Ihr kennt dieses Pschschschsshchschschschsch?
Laut wie in geplatzter Druckluftschlauch an der Bremsanlage eines 40Tonner Diesels. Wirkungslos zwar, aber laut und durchdringend. Vor mir saß eine Grundschullehrerin, die mit solcher Hingabe gezischt hat, dass ich bald hingegangen wäre um mich zu beschweren.
Was aber hätte es genützt?
Momo hieß das Stück. Unsere Nachbarn hatten mal einen Rauhaardackel gleichen Namens, doch ich wurde enttäuscht.
Es ging um geraubte Zeit.
Das Thema wurde fühlbar.
Ungewollt.
Das Publikum bestand aus mehrere Hundert Grundschulkinder.
Sie redeten gerne.
Aber soll ich verraten, was schlimmer ist als redende Grundschulkinder während einer zweistündigen Theaterauffürung? Schlimmer noch als als redende Grundschulkinder während einer zweistündigen Theaterauffürung, sind zischelnde Grundschullehrerinnen.
Ihr kennt dieses Pschschschsshchschschschsch?
Laut wie in geplatzter Druckluftschlauch an der Bremsanlage eines 40Tonner Diesels. Wirkungslos zwar, aber laut und durchdringend. Vor mir saß eine Grundschullehrerin, die mit solcher Hingabe gezischt hat, dass ich bald hingegangen wäre um mich zu beschweren.
Was aber hätte es genützt?
Montag, 27. Oktober 2008
Karnoweenscheiße
Klopapier zu Halloween also.
Manchmal wundere ich mich. Meint es die Zubehörindustrie ernst? Wollen sie mich verscheißern? DAS kann nicht ernst gewesen sein. Vielleicht hat einer aus der Produktion mit einem aus der Marketingabteilung eine Wette abgeschlossen. "Wetten, dass du dich nicht traust...?"
Ich hab es trotzdem gekauft.
1. Es war nicht teurer als die anderen Papiere.
2. Man bekommt Kürbisse auf Plastikfoie zum Ausschneiden.
3. Das Papier erfüllt seinen Zweck.
4. Ich MUSS sowas kaufen. Wer soll es sonst tun?
Feste für die man in die Hölle kommt.
Feste für die man in die Hölle kommt.
Es gibt wieder von Justina (Name leicht geändert) aus der 3. Klasse zu berichten.
Sie ist immer noch festen baptistischen Glaubens. Der Teufel lauert ja aus Baptistensicht offenbar an jeder Ecke. Vor allem bei allen Dingen die Spaß machen. Nein, ich muss verbessern: Eine Sache die Spaß macht ist erlaubt. Justina (Name leicht geändert)hat nämlich sieben Geschwister. In der Schule sind also unter anderem folgende Dinge verboten: Tanz- und Bewegungsspiele, Mandalas ausmalen, Fantasiereisen, Entspannungsspiele, Theaterstücke, Puppentheater, verkleiden uvm.
An Karneval kam sie nicht in die Schule. Jetzt steht Halloween vor der Tür. In der Schule findet aber Halloween gar nicht statt. Aber in der Gesellschaft ja mittlerweile schon, weil die Zubehörindustrie das mal so eingeführt hat. Vielleicht kann ich ja in diesem Fall sogar nachvollziehen, dass ein Horrormonsterfest nicht so direkt mit dem Christenglauben vereinbar ist.
Heute morgen kam Justina (Name leicht geändert) zu mir und fragte: „Wann ist Karnoween?“
Ich habe die Aussage verweigert und nur gesagt, dass wir in der Schule sowieso kein Karnoween begehen werden.
Sonntag, 26. Oktober 2008
Tanz der Teufel
Kosmische Fügung
Zwei Ereignisse die an einem Tag stattfinden und die SCHEINBAR nicht miteinander zu tun haben.
Ereignis 1:
Ein Mädchen aus "meinem" 3. Schuljahr, nenne ich sie mal Justina, ist Baptistin und festen Glaubens. Mir doch egal wie doll die Baptisten an den Gott glauben und wie schwer sie sich selbst dadurch das Leben machen. Auch egal, wenn sie alles was so richtig Spaß macht aus ihrem Leben verbannen. Das muss ja jeder selber wissen.
Justina aber sagte an diesem Tag zu einer Mitarbeiterin: "Wenn du tanzt, kommst du in die Hölle"
Wahrscheinlich ist das etwas verkürzt dargestellt, aber im Grunde das, was die Baptisteneltern den Baptistenkindern vermitteln. Wenn sie das selber glauben mögen und zudem noch der Meinung sind, dies an ihre Kinder weiterzugeben, entspricht dies nicht meiner Einstellung zur Erziehung oder dem Leben im Allgemeinen. Machen kann ich da aber nixx.
Ereignis 2:
Gleicher Tag - Nachmittag. Ich verließ gegen 15 Uhr die Schule. Vor der Schule ist ein großer Parklplatz. Dort stand ein Automobil aus dem recht laute, bassbetonte Musik schallte. Rund um das Auto hatten sich einige junge Männer aus dem Morgenland versammelt. Da sie offenbar alle im arbeitsfähigen Alter waen, muss es wohl so gewesen sein, dass sie an diesem Tag alle Urlaub genommen hatten. Weiß ich ja nicht. Oder es waren alles Lehrer, die ja nicht so lange und so doll arbeiten. Egal, das hat ja auch nichts zu tun mit meinem Erlebnis.
Zwei der gegelten jungen Männer aus dem Morgenland übten offenbar einen Tanz ein. Immer so drei Schritte vor, dann einen zur Seite und wieder zurück. Sehr simpel. Es sollte wohl synchron sein. Sie tanzten direkt vor der Schule. Und das wo ich ja grad vorher erfahren hatte, was das für Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Zuerst wollte ich ihnen das sagen. Andererseits war ich nicht sicher, ob das mit der Hölle auch für Moslems gilt.
Ich werde morgen mal Justina (Name leicht geändert) befragen. Die jungen Männer werde ich im Auge behalten.
Manchmal bin ich froh, dass ich so klug bin und solche Zusammenhänge leicht erkennen kann. Kosmische Fügung wird noch mein Spezialgebiet.
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Vetrine Kaputt
Nur Vetrine
Kaputt Kuchen
ist erhältlich !!!!!!!
So gesehen. ganz genau so.
Bei Mc Donald´s Meinerzhagen.
Kaputt Kuchen
ist erhältlich !!!!!!!
So gesehen. ganz genau so.
Bei Mc Donald´s Meinerzhagen.
Mittwoch, 22. Oktober 2008
Oktobermärchen letzter Teil
Na, endlich hatten wir unsere Plätze gefunden. Das war gar nicht so einfach. Denn: es gab 65.703 Plätze. Unsere Plätze, ihr erinnert euch, der Ticketshopmann verkaufte sie mir:
BLOCK 82 Reihe 21 Sitz 1
BLOCK 82 Reihe 22 Sitz 1
Wenn man schon mal in Dortmund im Westfantenstadion war, weiß man: Die Plätze sehen sich untereinander recht ähnlich und als wir nun wirklich endlich an Platz 1 in Reihe 22 angelangt waren (dazu mussten etwa 50 Leute aufstehen um uns durchzulassen), das saßen da schon Russen auf unseren Plätzen. Ich forderte sie freundlich auf, mal ganz flott den Abflug zu machen und sich einen anderen Platz zu ergaunern, doch dem wollten sie nicht nachkommen. Darum polierte ich ihnen kurzerhand die Fresse (Kopfblut).
Anschließend fiel mir auf, dass wir in BLOCK 81 saßen. Nun, da war mir dann wohl ein kleiner Irrtum unterlaufen. Das kann ja jedem mal passieren. Ich möchte mich auf diesem Wege bei den osteuropäischen Herren entschuldigen.
Den richtigen Block haben wir dann doch noch gefunden und auf unseren Sitzschalen auch noch eine schwarze Pappe und eine Handlungsanweisung.
KURVENSHOW ist das Stichwort.
Hier eine Abschrift der Anweisung:
Hallo liebe Fans der Deutschen Nationalmannschaft,
auch heute hat sich der Fanclub Nationalmannschaft wieder eine Choreografie für die Mannschaft ausgedacht.
Sei ein Teil eines tollen Gesamtbildes uhnd helfe bei der Verwirklichung.
Ihr findet eine papptafel neben oder unter eurem Sitz. Bitte entrollt diese zum Einlauf der Mannschaft (20:41) und hebt diese mit beiden Armen bis zum Beginn der Nationalhymnen in die Höhe.
Die Fankurve erstrahlt bei perfekter Umsetzung in den Farben der Nationalmannschaft. Es wird ein aufgehendes Nationalmannschaftslogo zu sehen sein.
Vielen Dank für deine Mithilfe
Fanclub Nationalmannschaft – Kreative Supporters Deutschland
Pflichtgemäß hielt ich also ab 20:41 meine schwarze Pappe hoch vor mein Gesicht, um den Nationalspielern ein schönes Bild zu bieten.
Da von wieder runternehmen nichts in der Anweisung stand, hielt ich durch. Bis zum Abpfiff.
Es soll ein schönes Spiel gewesen sein. Das habe ich in der Zeitung gelesen.
Samstag, 18. Oktober 2008
Der Kuss der Kokosnuss
Batida de Coco
Es war ein Herrenabend. Mein bester Freud Ingo rief mich an: "Komm , wir machen einen Herrenabend. Meine Frau ist nicht da. Wir trinken Alkohol, arbeiten an unserem Literaturprojekt, beschäftigen uns mit iPod und gucken DVDs auf dem Monsterfernsehgerät oder mit dem Beamer."
Klar.
Warum auch nicht?
Und so war es: Wir begrüßten uns mit einem Küsschen auf beide Wangen und klönten erst mal ausgiebig auf dem Sofa. Ingo hatte einen ganz tollen neuen Tee gemacht. Mmmmmmmh. Da kann man mal die Seele baumeln lassen. Wir haben dann noch ein bisschen in Katalogen geblättert und Ingo hat mir gezeigt, was er für schöne neue Dekoideen umgesetzt hat. Kleine Teelichthalter für den Tisch aus Filz und Glasperlen. Die Basteltipps hat er ir auch kopiert. Das probiere ich unbedingt auch mal aus. Ich hab ihm dann noch von der Scheidung eines gemeinsamen Freundes erzählt. Das hat uns beide total fertig gemacht. Frauen sind doch alle gleich.
Natürlich hatten wir auch noch total viel Spaß. Ingo hatte eine neue DVD. Rosamunde Pilcher. Total schön. Lustig und auch traurig. Und die Landschaftsaufnahmen: TRAUM-HAFT. Dazu haben wir eine ganze Flasche Batida de Coco gezwitschert. Was haben wir gekichert. Nebenbei hab ich mir alle Kuschelrock CDs auf meinen iPod kopiert.
Am nächsten Tag ging es mir ganz schön schlecht. Als ich mir in der Dusche die Haare mit dem Cocos-Schampoo waschen wollte, wurde mir plötzich ganz übel.
Ich erbrach mich ausgiebig, bis ich bis zu den Knöcheln in einer weißlich-sämigen nach Kokos duftenden Flüssigkeit stand.
Das war aber gut für die Hornhaut an den Füßen.
Das machen wir bald mal wieder. Auf jeden Fall.
Freitag, 17. Oktober 2008
KRAFTSCHULE
Ernährung ist wichtig.
Kinder müssen gesund ernährt werden, dann werden sie gesund und schlau und stark.
Das weiß ja jeder.
In der Schule lernen die Lehrer den Kindern das.
Früher wurde das auch schon gemacht.
Nicht jeder aber hält sich daran.
Isso.
Heute ist aber alles modern. Und hat auch tolle Namen. Daran merkt man auch, dass es toll ist.
Hier mal ein Beispiel.
Es gibt ein Projekt das Powerschule heißt. (http://www.powerschule.de/index.htm)
Anglismen mang ich ja inzwischen immer weniger. trotzdem werden es immer mehr.
Kraftschule fände ich persönlich viel viel besser. Aber wenn ich das sagen würde, hielte man mich vielleicht für einen Rechtspopulisten. Der bin ich aber nicht. Ich bin ja Lehrer. Meine eigene Schule will jetzt auch bald Kraftschule sein. Mit Zertifikat aus handgeschöpftem Bütten mit Stempel drauf. Vorher mussten wir Lehrer aber erst mal umgehend durchinformiert werden. Dazu kamen um 15 Uhr folgende Menschen ins Lehrerzimmer: Eine Physiotherapeutin, eine Ernährungswissenschaftlerin, zwei Männer von einer berühmten Krankenkasse und auch noch zwei Pressevertreter mit großen Fotoapparaten.
Für alle Nichtlehrer muss ich vielleicht jetzt kurz erklären. In Lehrerzimmern steht immer was zum essen auf dem Lehrertisch. Manchmal Obst, manchmal Nüsse oder so, aber meistens süßes Naschwerk. Wenn man (ich) zuhause mal was hat, was keiner mag und das selbst die Hühner verschmähen, dann kann man (ich) es im Lehrerzimmer auf den Lehrertisch legen und im Laufe des Tages wird nichts davon übrig bleiben.
Gestern war der Tisch besonders gut bestückt: Waffeln, viele, nein sehr viele Mozartkugeln, die Kollegin G. mit aus Wien gebracht hatte und ein selbstgebackter Marmorkuchen mit Schokoladenglasur. Außerdem ein Beutel mit Zwiebeln.
Die Physiotherapeutin, die Ernährungswissenschaftlerin, die zwei Männer von einer berühmten Krankenkasse und die Pressevertreter mit großen Fotoappareten guckten irritiert. Es gibt noch einiges zu tun, damit aus der www.schanhollenschule.de eine richtige Kraftschule wird.
Wir haben dann kurzfristig entschieden, dass die Pressefotografen das Pressefoto draußen am Schulgarten aufnehmen.
Montag, 13. Oktober 2008
Sonntag, 12. Oktober 2008
Die ganze Wahrheit über Kevin Kohlrabyi seinen Rausschmiss
Die ganze Wahrheit über Kevin Kohlrabyi seinen Rausschmiss
Die Fakten habt ihr ja sicher heute alle durch die BILD am Sonntag oder das Radio erfahren.
Der Eklat um Kevin Kuranyi (26). Der Schalke-Stürmer, der von Bundestrainer Jogi Löw beim Russland-Spiel auf die Tribüne gesetzt wurde, verließ noch während der Partie das Stadion in Dortmund.
...
Eine gute Stunde nach dem Abpfiff: Kevin Kuranyi hat sich immer noch nicht am wartenden Mannschaftsbus eingefunden. Nachdem die Suche nach ihm erfolglos verlaufen war, gibt Jogi Löw das Signal zur Abfahrt
Da ich gestern im Stadion vor Ort war, kann ich aber den Sachverhalt noch ein bisschen erhellen. (Chronistenpflicht)
Eigentlich war alles ein Missverständnis. Kevin K wollte sich in der Halbzeitpause des Fußaballländerspieles gegen die Russen (2:1). Ein Erfrischungsgetränk und eine warme Wurst kaufen. Das Spiel fand im Westfalenstadion zu Dortmund statt.
Also nahm er seine Knappenkarte (1) und ging zu einem der Erfrischungsstände.
Seitdem wurde er nicht mehr gesehen.
*** Fußnote ***
(1) Die Bezahlkarte für die VELTINS-Arena
Für alle Bezahlvorgänge innerhalb der VELTINS-Arena wurde eine eigene Währung geschaffen: der Knappe.
Bargeld gibt es an den Kiosken der Arena nicht. Die Knappen sind eine künstliche Währung, die elektronisch auf die so genannte Knappenkarte aufgeladen werden können. Ein Knappe entspricht einem Euro. Die Chipkarten können in 5er-Schritten mit beliebigen Euro-Summen bis 150 EUR geladen werden. Jeder kann soviel oder sowenig tauschen wie er will.
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Begegnung mit zwei Bundestrainern
Ich gebe zu. Diese wenigen Kilobyte Text lagen schon länger.
Aber irgendwie soll es doch mal gelesen werden können.
Los:
Aus dem geheimen WM Tagebuch
Einen Tag nach dem dramatischen Fußballspielhalbfinale Deutschland gegen Italien (man erinnert sich ungern an das 0:2) war ich in Lüdenscheid. Auf der Wilhelmstraße begegnete mir ein älterer Herr mit Kassenbrille und silbergrauem Haar. Zuerst wusste ich nicht, woher ich ihn kannte, doch dann wurde mir schnell klar: Es war Marcello Lippi, der italienische Nationaltrainer. Ich habe ihm natürlich sofort die Fresse poliert. Als ich später auf dem Heimweg war, kam ich ins Grübeln. Vielleicht war es gar nicht der Lippi. Es hätte ebenso gut der ehemalige Deutschland Trainer Jupp Derwall sein können.
Ach egal, der hatte es auch verdient.
Dienstag, 7. Oktober 2008
vom Mond zu Saturn
von Houston bis Lüdenscheid, eine Geschichte von Menschen die über die Technik Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) siegen und Menschen das Leben retten.
In dem Hollywoodfilm Apollo 13 wird ein Raumfahrtunternehmen der Amerikaner, die geplante Landung auf dem Mond geschildert. Während dieses Ausfluges dreier heldenhafter Astronauten, gibt es eine Panne an Bord: Das Raumschiff verliert eine Menge an Sauerstoff und auch sonst gehen so einige Teile der serienmäßigen Ausstattung kaputt. Der Chefastronaut funkt umgehend und kabellos (wireless) zur Bodenstation auf der Erde: „Houston, wir haben ein Problem!“ In Echt wird er aber wohl auf Englisch gefunkt haben, sonst hätte ihn in Houston, das ist immerhin in Amerika, ja wohl kaum einer verstanden. So wird er in Wirklichkeit wohl gesagt haben: „Houston, we´ve got a problem!“, oder so ähnlich. Auf jeden Fall hat man ihn in Houston sofort verstanden, das konnte man im Film sehen. Fortan wurde im Raumfahrtzentrum fleißig gewerkelt, um die Lage im Raumschiff zu entproblematisieren, damit die Astronauten nicht an zu wenig Sauerstoff tot gingen. Vielleicht ist das ja ein weit ausgeholt, aber wir kommen gleich zum wichtigen Punkt der Geschichte. Die Fernfahrer waren mittlerweile in die an das Raumschiff drangeschraubte Mondlandefähre geklettert, genau weiß ich nicht mehr warum. Dort war es auf jeden Fall kühl und viel zu Atmen gab es auch dort nicht. Einer der Techniker in Houston in Amerika hatte die Idee Atemluft vom hinteren Teil des Raumschiffes (dort wurde er wohl nicht mehr gebraucht) in den Teil zu blasen, wo die Raumfahrer herumventilierten. Gute Idee dachte man. Aber jetzt kommt’s: Das Auslassventil des Sauerstoffrestbehälters war eckig, der Sauerstoffweiterleiteschlauch aber rund. Kurzum: Die hochqualifizierten Techniker im Raumfahrtzentrum in Houston in Amerika wurden mit der Aufgabe einen Adapter zu bauen in einen Raum eingeschlossen. Dabei durften sie nur Gegenstände benutzen, die im Raumschiff auch zur Verfügung standen, damit die Astronauten diesen, nach fernmündlicher Ansage der Techniker leicht nachbauen konnten. So ähnlich wie früher am Samstagnachmittag im ZDF die Sendung „Zugeschaut und mitgebaut“ Ich fasse mich nun kürzer: Der Adapter wurde preisgünstig hergestellt, er passte, die drei Astronauten bekamen die ihnen vertraglich zugesicherte Atemluft und sie kehrten lebendig zur Erde zurück. Alle freuten sich, manch harter Mann hatte Tränen in diversen Augenwinkeln und alle Techniker klopften sich männlich gegenseitig auf die Schultern. 30 Jahre später gab es im Film dazu bewegende Hintergrundmusik. Happy End.
Vielleicht, ja nur vielleicht wird man nach einer Zeitspanne von nochmals 30 Jahren wieder einen Film drehen. Vielleicht auch in Hollywood… Der Film wird auf einer wahren Begebenheit beruhen. Die Schlüsselszene wird vielleicht so ähnlich sein, wie in Apollo 13. Auf jeden Fall beginnt der Film überraschender weise damit, dass ein junger, gut aussehender Schauspieler (der den Küchenbesitzer Thomas Block aus Herscheid darstellt) den SATURN Markt im OG des Lüdenscheider Stern Centers betritt. Die lange Suche nach einer geeigneten Dunstabzugshaube für seine neu erbaute Küche hat ihn hierher geführt. Nach kurzem Blick über das vielfältige Angebot wird er fündig und ist hoch erfreut, als er die Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) als preisreduziertes Ausstellungsstück zum Preis von 297€ erwerben kann. Das dunstvertilgende Designerstück wird von den SATURN Verpackungskünstlern liebevoll in schwarze Folie gehüllt und dem Käufer in die Arme gelegt.
Der gutaussehende Schauspieler fährt heim in seine fast fertige Küche. Vor den Augen seiner begeisterten Frau entpackt er die lang gesuchte Abzugshaube, die optisch und maßlich genau in die neue Küche passt. Die Frau wird im Film von einer Schauspielerin dargestellt, die so ähnlich aussieht wie Pamela Anderson, es ist aber nicht wirklich Pamela Anderson, denn der Film wird ja etwa in 30 Jahren gedreht und da ist Pamela Anderson schon ungefähr 60 Jahre alt, runzelig und faltig mit grauen Haaren. Da wird sie nur mehr unglaubwürdig die gut aussehende Frau des gut aussehenden Dunstabzugshaubenkäufers verkörpern können. Wenn es nach mir geht, die runzelige Pamela Anderson ja die Schwiegermutter spielen. Ja, das ist eine gute Idee.
Der Film geht weiter. Der Mann bohrt ein paar Löcher in die frisch strukturverputzte Küchenwand und zwar genau da hin, wo sie auch hingehören, über den nagelneuen BOSCH Herd. Einen Abluftschlauch, der nicht zum Zubehör der Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) gehörte, hat er auch gekauft. Er muss also nur noch die Abluftöffnung der Abzugshaube mit dem Abluftloch, durch das die Bratemissionen ins Freie geführt werden sollen, mittels des flexiblen Schlauches verbinden. Doch jetzt kommt´s: Die Abluftöffnung der Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) ist eckig, das Loch und der flexible Schlauch sind rund. Genau wie in Apollo 13!!!
In dem in 30 Jahren zu drehenden Film könnte der Mann dann ja bei Saturn im OG des Lüdenscheider Stern Centers anrufen (02351 906-111) und dem Verkäufer Stellmacher sein Problem schildern (wenn der nicht gerade Urlaub hätte). Sogleich würde Herr Stellmacher alles stehen und liegen lassen und dafür sorgen, dass einige der fähigsten Küchenabteilungsmitarbeiter (viele können das nicht sein) gemeinsam in einen Raum ohne Fenster begeben. Und dort würden sie erst wieder heraus kommen, wenn sie einen Adapter erfunden oder einfacher: bestellt hätten, um das Problem des Küchenkosmonauten Block zu lösen. Das würde nicht lange dauern und die Frau würde endlich und erstmals in der neuen Küche etwas Dampferzeugendes brutzeln können. Die letzte Einstellung des Filmes wäre eine Detailaufnahme des abziehenden Dunstes, so ähnlich wie die kleine, weiße Feder im Film Forest Gump. Schon wieder Happy End.
Aber:
Wir sind nicht in Hollywood, sondern in Lüdenscheid. Die am 10.Juli gekaufte Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) hängt seit dem 12.Juli 2003 dekorativ aber nutzlos über dem Herd der Familie Block. Herr Block hat seitdem vielfach Gespräche mit allen Mitarbeitern der SATURN Küchenabteilung geführt und dabei jedes Mal von Neuem das Problem schildern müssen. Alle Mitarbeiter versprachen dabei freundlich und übereinstimmend sich der Problembehandlung widmen zu wollen. So wusste Herr Block auch stets welcher der Mitarbeiter gerade im Urlaub war und wann er wiederkommen wolle. Manche von ihnen mögen wohl nicht von ihren Reisen wiedergekehrt sein, denn die versprochenen Rückrufe nach Urlaubsende blieben stets aus. Manche der Küchenberater legten sogar Zettel neben das SATURN Küchenabteilungstelefon. Als Gedankenstütze wohl.
Als Zwischenergebnis bleibt: Familie Block mit der wireless Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) ernährt sich weiterhin von Rohkost und Astronautenmahlzeiten aus Tuben (Spagetti Bolognese ist gut), neben dem SATURN Küchenabteilungstelefon liegt ein sehr hoher Stapel mit Zetteln auf denen meine Telefonnummer (02357-4869) und in krakeliger Handschrift Resp.DH 4237 EDELSTAHL (ArtNr7721118) geschrieben steht. Gucken Sie doch mal nach.
Und nun??? Astronautenkost statt Weihnachtsbraten.
Nachtrag:
Wir schreiben das Jahr 2008.
Die Dunstabzugshaube saugt.
Alles ist gut geworden.
Montag, 6. Oktober 2008
Sprachstandserhebung nach Waldorf Art
Spielerische Sprachstandserhebung
"Delfin 4" bringt Kinder zum Sprechen und Lehrer zum Zweifeln
Es geht um Delfine, Tiger, Giraffen und Elefanten: Als erstes Bundesland führt NRW verbindliche Sprachtests für Vierjährige ein. Was die Kleinen können, wird spielerisch bei einem "Besuch im Zoo" ermittelt.
Aus dem teilweise geheimen Tagebuch von Thomas Block
Nach vier Stunden Unterricht in der Schule besteige ich eilig mein kompaktes Stadtfahrzeug und fahre so schnell es geht in den Waldorf Kindergarten in den Erlen, schräg gegenüber der Kläranlage. Schließlich habe ich mich für ca. 11:20 Uhr angemeldet und wenn ich zu spät komme, hat vielleicht wieder einer der Probanden die Windpocken. Wir haben vereinbart, dass die Kinder schon mit frisch gewaschenen Händchen und hoch motiviert um den Spieltisch herum hocken, um sogleich mit dem Spiel beginnen zu können. „Mann, was werden die sich freuen“, denke ich noch so bei mir, als ich die Baustellenampel bei fast-noch-grün überquere.
Kurz nach halb 12 stehe ich also mit meinem fast noch druckfrischen Delfin4 Spiel im pastellfarbenen Waldorfkindergartenflur, wo mich die Leiterin auch gleich freundlich begrüßt und auf den menschenleeren Raum deutet, in dem ich gleich testen dürfen soll. Die Kinder sind zwar noch draußen, die Erzieherin sei aber dabei, sie einzusammeln. Prima. Also baue ich das Spiel schnell auf, lege mir den noch druckfrischeren Protokollbogen auf die Knie und warte. Wann hat man im hektischen Berufsleben auch sonst mal Zeit, 10 Minuten in sich zu gehen und an nichts zu denken. Schließlich betritt dann doch noch ein einsames Kind den Raum. Wie ich schnell herausbekomme, handelt es sich um Magnus Ruben Fürstenfeld (geringfügig veränderter Name). Ich frage ihn, welche Spielfarbe er bevorzuge und weise ihm daraufhin den Sitzplatz an der roten Spielkante zu). Kurze Zeit später erscheint dann doch noch die Erzieherin mit weiteren Probanden. Leider gibt es nur wenige Überschneidungen zwischen der Menge der von ihr eingesammelten Kindern und der Liste mit den Namen der zum Test Vorbestimmten. Svea Margeaux Schneider (geringfügig veränderter Name) und Francoir-Günter Falkenhof (Name stark geändert) sind irgendwie umgezogen und besuchen den Kindergarten nicht mehr oder sie sind krank. Genau kann ich das jetzt auch nicht einordnen. Zur Wiedergutmachung hat die Erzieherin aber zwei ganz andere Kinder mitgebracht. Kimi Finn Zimmermann (geringfügig veränderter Name) und Piere Liebherr (geringfügig veränderter Name) „Oh, Kimi… so wie der Rennfahrer Kimi Räikkönen“, versuche ich das Eis zu brechen.“ Schließlich heißen meine privaten Söhne ja Mika und Keke und mit finnischen Namen kenne ich mich daher bestens aus. Doch mein Spitzen-„Türöffner“ erweist sich recht schnell als ganz daneben. Ich schaue in mehrere verständnislos dreinblickende Augen. Jetzt vermute ich ganz stark, dass Formel 1 Rennfahrer-gut-finden in der Pädagogik Rudolf Steiners eine nur untergeordnete Rolle spielte. Bevor es nun bald losgehen kann, versäumt es die Erzieherin nicht, mir noch mitzuteilen, dass sie und ihre Einrichtung und sogar ihr Dachverband (ich hatte gedacht, dass der Dachverband nach all den Kyrillsturmschäden ganz andere Sorgen hätte), ihr Dachverband also das Spiel und das Verfahren zur Diagnostik, Elternarbeit und Förderung der Sprachkompetenz Vierjähriger in NRW und eigentlich ja auch die ganze Gesellschaftsform ablehnen würden. Trotzdem, so fügt sie großherzig an, trotzdem wolle sie mit ihren Kindern nun das Spiel spielen (Gottseidank). Aber eines ist ihr schon klar. Ihre Kinder sind ja so eine Art von Spiele, mit Würfeln und Karten und so gar nicht gewöhnt und sie kann sich gar nicht vorstellen, dass das überhaupt klappt. „Ich habe das Spiel Zuhause“, interveniert Magnus Ruben freudig. „Ach echt?“, frage ich ein bisschen erfreut und etwas erstaunt. „Ja, ich habe das Spiel auch Zuhause“, pflichtet ihm Pierre bei. Die Erzieherin schaut mich mit einer Mischung aus Verwunderung und Scham an und fragt mich, ob es denn egal sei, welches Kind fortan mit welcher Farbe spielen solle und weil ich dies bejahe, ändert sie die bisher von mir schon verteilten Zuordnungen kurzerhand. Ich vermute, dass dies nach Steiners Erkenntnissen der Farbenlehre geschieht und wage es nicht Einwände anzubringen. Schließlich ist ja erst eine gute halbe Stunde vergangen und bald schon werden wir beginnen können. Obwohl ich schon gar nicht mehr damit rechne, verläuft die erste Spielrunde ohne größere Zwischenfälle. Die Erzieherin muss zwar zweimal ihren Platz wechseln um das jeweils an der Reihe befindliche Kind auf den Schoß zu nehmen, aber ansonsten zeigen sich keine Unterschiede zu den bisherigen Spielverläufen mit den Migrationshintergrundkindergartenkindern. Manche sprechen, manche sprechen nicht und manche lassen einen Fördebedarf erahnen. Ganz normal also. In der zweiten Runde sitzt Felix dann aber unter dem Tisch. Im frisch gedruckten Anweisungsheft ist das, so stelle ich durch schnelles Blättern fest, gar nicht vorgesehen. Das Spielfeld ist von seinem jetzigen Sitzplatz auch schwer einzusehen, so dass er Schwierigkeiten mit der von ihm abverlangten Bildbeschreibung hat. Von unter dem Tisch kann er den Höhepunkt der Szene auf seiner Spielfeldseite. (Kind hat sein Eis fallen lasse) gar nicht sehen, das Wesentliche demnach schwerlich gleich am Anfang kurz zusammenfassen und dabei möglichst noch Haupt- und Nebensatzkonstruktionen aneinanderreihen. Dafür hätte er möglicherweise viele Punkte sammeln können, aber stattdessen ist jetzt wieder Kimi Finn Räikkönen, der Rennfahrer an der Reihe. Leider ist er mittlerweile in der Spielecke und spielt backen. Er lässt sich aber von den Argumenten der Erzieherin überzeugen und begibt sich wieder an seinen Platz und lässt sich von ihr die Anweisungskarte mit der gelben Giraffe vorlesen. „Nimm deine gelbe Spielfigur in die Hand“. Wir warten. Er tut es nicht. Ach so, die gelbe Spielfigur ist nicht mehr da. Nach kurzer Befragung durch die Erzieherin, gibt er zu bedenken, dass die gelbe Spielfigur ja noch im Backofen ist. Während die Erzieherin die gelbe Spielfigur ihrer eigentlichen Bestimmung wieder zuführt, beschließt der Rennfahrer Kimi Finn Räikkönen, dass es an der Zeit ist zu bauen. „Ich baue jetz ersma“, erklärt er und beginnt mit einem Teil einer Brio Eisenbahnbrücke eine halbe Eisenbahnbrücke zu bauen. Ich überlege kurz, ob ich ihm dies als Verwendung einer Dreiwortäußerung mit einem Punkt anrechnen soll, entscheide mich aber dagegen. Steht ja nicht im frisch gedruckten Anweisungsheft. Felix hat den Raum inzwischen verlassen, dafür stehen draußen mindestens fünf andere Kinder und schauen klopfend durch das Fenster um uns ein wenig zu zerstreuen. „Ich hab es ja gewusst“, meint die Erzieherin nach etwa 40 Minuten. So lange können sich die kleinen Kinder eben noch nicht konzentrieren. Dem pflichte ich bei und füge hinzu, dass wir im anderen Kindergarten nach 40 Minuten auch schon beim Kaffee saßen, während wir jetzt noch anderthalb Spielrunden vor uns haben. „Der Kimi ist ja auch gerade erst 3 Jahre geworden. Da kann er das ja noch gar nicht können“, klagt sie weiter. Leider kann ich das anhand meiner Liste nicht überprüfen, denn ein Kimi stand ja gar nicht drauf. Also frage ich nach: „Gerade erst 3 geworden? Wann denn?“ „Im August“ antwortet sie. Ich überschlage kurz im Kopf. Heute ist der 16. März (mein Geburtstag) und demnach wird Kimi, der gerade 3 geworden ist ja in etwa 5 Monaten auch schon wieder 4. Schnelllebige Zeit. Das nehme ich als Stichwort und mahne die Erzieherin zur Beschleunigung des Spieles. Und da ja nun nur noch drei Kinder mittun, ist es nach weiteren 15 Minuten auch schon geschafft. Kimi muss am Ende des Spiels noch länger überredet werden, die gelbe Spielfigur wieder herzugeben (Vielleicht will er sie noch fertigbacken), aber auch das gelingt noch. Die Kinder verlassen den Raum so wie sie kamen und ich bekomme von der freundlichen Erzieherin noch eine Einführung in die Grundsätze der Eurythmie und einen Rundgang durch den Walsdorfkindergarten. Irgendwann erwache ich. Ich sitze wieder in meinem kompakten Stadtfahrzeug vor einer roten Ampel. Ich glaube alles war nur ein Traum. Doch als ich auf den Beifahrersitz schaue sehe ich die ausgefüllten und immer noch druckfrischen Protokollbögen. Ich werde Kimi Finn und Felix bald wieder sehen. Sie haben sich für die Stufe 2 des Screenings qualifiziert. ---Ende
Sonntag, 5. Oktober 2008
Imbiss im Imbiss im Imbiss
Kosmische Fügung schafft Querverweise.
Die drei Schlagwörter aus dem vorhergehenden Eintrag als Vorgabe,machten dass der Herr PNG (Blopgger) Folgendes schrieb.
Die drei Schlagwörter aus dem vorhergehenden Eintrag als Vorgabe,machten dass der Herr PNG (Blopgger) Folgendes schrieb.
Zitat
Wer denkt sich beizeiten nicht: „Oha, jetzt muss ich mir mal was Neues kaufen.“? Nicht, weil man es unbedingt braucht, sondern weil man es haben will. Ähnlich ging es, als die Firma Apfel von Steve Arbeit den neuen iPod Anfassen (touch) präsentierte. Er hat einen Touchscreen mit bai. Ein Touchscreen ist eine tolle Sache. Man hat keine Tasten und darf endlich das machen, was sonst verboten ist. Mit Wurstfingern auf Bildschirmen patschen. Ich freue mich auf mein neues Gerät mit Touchscreen, welches nächste Woche kommen soll.
Doch ist sich der Endverbraucher (wir) überhaupt im Klaren darüber, welche Konsequenzen ein Touchscreen nach sich zieht?
Es gibt mittlerweile immer mehr so genannte Hot Spots. An Bahnhöfen, im ICE, bei Mc Dreck oder Starbucks. Da ist man dann natürlich der coole Typ, wenn man sein Anfassgerät herausholt und schön im Internetz surft, während andere Menschen sich mit Gesprächen und sozialen Kontakten abmühen müssen. Doch, wenn man sich nun zahlreiches Fingerfood bestehend aus Chicken Nuggets oder Pommes genehmigt hat, dann wird das patschen auf dem Touch schnell unspaßig. Fettflecken mit bai. Ganz schön unschön.
Und was sagt uns das? Manche Dinge passen nicht zusammen: Feuer und Wasser, Hund und Katze, Yeti und Reinhold Messner und natürlich: Fingerfood und Touchscreens.
Touchscreen-Fingerfood-HotSpot
In diesem Text sollten die Wörter
Touchscreen
Hot Spot
Fingerfood
vorkommen.
Damit greife ich auch noch einmal ein Thema auf, das mir am Herzen liegt. McDonald´s arbeitet an der Amerikanisierung unserer schönen Deutschsprache.
Es könnte ja auch in diesem Text um
Anfassschirm
Heiß Punkt
Fingeressen
gehen. Geht es aber nicht. Aber lesen Sie selber, es geht nun endlich los.
Ich bin also hungrig und bei Mc Donald´s. Ich kaufe mir an der Theke ein Menü mit McRib und ein paar Chicken Mc Nuggets. Und Fritten und Colagetränk.
An meinem Platz angekommen beginne ich zu essen und zu lesen. In der Mc Donald´s Hauszeitung gibt es immer sehr aussagekräftige Film- und Musikrezensionen. (Alle Filme und CDs sind immer gut). Und ich lese zudem, dass Mc Donald´s jetzt auch Internetzugänge in seinen Geschäftsräumen anbietet.
McDonalds-Filialen bekommen WLAN-Hotspots
Die Hälfte ist schon vernetzt, der Rest soll folgen
Die deutschen Filialen der Fast-Food-Kette McDonalds bieten neuerdings drahtlose Internetzugänge von T-Com und T-Mobile. Bereits die Hälfte der über 1.250 McDonalds-Filialen soll mit WLAN-Hotspots bestückt worden sein. Eine Stunde ist für umsonst, danach kostet es eine unbestimmte Summe Geld.
Gut! Ich habe ja immer meinen iPod Touch in der Tasche. Mit dem kann ich prima Musik hören und unterwegs auch mal schnell ins Internet reingucken. Ich muss ja informiert sein. Jetzt also auch bei Mc Donald´s. Prima. Damit man umsonst ins Internet gelangen kann, muss man zunächst seine Bankdaten und so angeben. Ist ja klar. Für die zweite Stunde muss man ja bezahlen. Ich bin aber sicher, dass ich bei McDonald´s nicht länger als eine Stunde sein werde. Also beantrage ich die Nutzung des WLAN-Hotspots (2). An der Theke gehe ich zu dem freundlichen Pakistani und nenne ihm meine Bankverbindung. Er holt kurz eine Schufa Auskunft ein und fragt natürlich gleich, ob ich auch noch eine Apfeltasche dazu nehmen möchte. Klar. Nehme ich gerne.
Ich bin wieder an meinem Essplatz und esse mein Menü weiter. Mc Donald´s ist ja Fingerfood (1). Mit der anderen hand ziehe ich meinen iPod Touch von der Firma Apple (Kopfhörer waren mit bai) aus der Tasche und gebe die Verbindungsdaten ein. Das herausragende Ausstattungsmerkmal des iPod Touch ist sein Touchscreen. Für die Leser hier muss ich das vielleicht nicht erklären. Man kann die Fußnote (3) nachlesen.
Essend und surfend verbringe ich die nächsten 59 Minuten im Internet.
Dann mache ich schnell aus. Der Pakistani wollte sich wohl gerade schon die Hände zu reiben beginnen. Pustekuchen junger Migrant. An mir werden sich die Telekom und du nicht bereichern. Nicht heute.
Als ich aber aufräume: Das Tablett mit dem vielen Papiermüll in die Abräumstation und meine Privatsachen (Geldbörse, Schlüssel und iPod Touch (249€) bemerke ich einen kleinen Nachteil. Die vom Fingerfood etwas fettigen, aber gleitfähigen Finger haben einen etwa 5mm dicken Schmierfilm auf der Glasoberfläche des Touchscreens hinterlassen. Glücklicherweise liegt dem McRib ja ein Erfrischungstuch bei. Mit dem kann man toll jede Form von Touchscreens reinigen. Ich schlage dem Pakistani aber vor, dass man demnächst doch auch gleich noch ein Brillenputztuch beilegen könne. Er nickt und fragt, ob ich vielleicht noch eine Apfeltasche dazu haben möchte. Oder wenigstens einen Muffin.
Fazit:
Fingeressen ist in Ordnung
Heiß Punkte mitunter praktisch
Anfassschirme eine sehr praktische Verbindung.
Anglismen meist überflüssig
Eine Kombination aus all diesem nicht besonders empfehlenswert.
Nächstes Mal gehe ich zum Imbiss, esse eine Currywurst mit Pommes und Salbe und lese dazu die BILD Zeitung. Nur mal so als Tipp für euch.
Jetzt noch die Fußnoten:
(1) Zum Fingerfood zählen Snacks und Sandwiches sowie auch Speisen aus dem Orient - typische arabische oder indische Gerichte isst man nur mit den Fingern der rechten Hand, Reishäppchen oder Kuskus werden in Saucen getaucht und zum Mund geführt. Auf dem europäischen Kontinent sind es Würste und Frikadellen, in England auch Fish and Chips, die schon immer mit den Fingern gegessen wurden. Ferner zeigt sich der Trend,[1] auch Backwaren wie Brownies, Muffins, Amerikaner oder Petits Fours im Rahmen von Buffet-Angeboten ebenfalls als Fingerfood anzupreisen.[2] Auch die Tendenz, unterwegs, während der Arbeit, der Unterhaltung und während des Fernsehens zu essen, verstärkt den Trend zum Fingerfood.
(2) Hotspots sind öffentliche drahtlose Internetzugriffspunkte, die hauptsächlich gegen Bezahlung bereit gestellt werden. Sie sind meistens in Hotels, Restaurants, Flughäfen, Bahnhöfen, öffentlichen Plätzen usw. installiert. Mit einem Notebook, PDA oder Mobiltelefon kann man mittels der WLAN-Technologie eine Verbindung zum Internet aufbauen.
(3) Ein Touchscreen, Tastschirm bzw. Sensorbildschirm ist ein Computereingabegerät, bei dem durch Berührung von Teilen eines Bildes der Programmablauf eines technischen Gerätes, meist eines Computers, scheinbar direkt gesteuert werden kann. Die technische Umsetzung der Befehlseingabe ist für den Nutzer quasi „unsichtbar“, und erzeugt so den Eindruck einer unmittelbaren Steuerung eines Computers per „Fingerzeig“. Das durch den Touchscreen „berührungsempfindliche“ Bild kann dabei sowohl dynamisch mittels Monitoren oder über Projektion, als auch physikalisch (z. B. gedruckt) generiert worden sein. Statt einen Cursor per Maus o. Ä. zu steuern, kann der Finger oder ein Zeigestift verwendet werden.
Freitag, 3. Oktober 2008
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Oktobermärchen (Teil2)
Ja nun.
Ich geh ja bald zum WM-Qualifikationsspiel.
Deutschlang - Russland
Man will ja vorbereitet sein. Bei der WM und EM war das Familienauto standesgemäß mit Autofähnchen (0,5€) beflaggt. Leider hab ich mindestens 5 Stück in voller Fahrt verloren. Egal. Ich wollte heute einfach neue kaufen. Doch was musste ich merken.
Es gibt gar keine mehr.
Nirgends.
Was ist das denn?
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