Hier warten die Irren.

Samstag, 31. Mai 2008

Verhört

War ja Unwetter überall. Gestern.
Hier aber nicht, hier nur im Radio.

Beim Essen wollte mir meine Frau erzählen wie schlimm das Unwetter war, das im Radio nacherzählt wurde.

Tennisplatzgroße Golfbälle hagelten hernieder.

Ich guckte sie an und nickte bestätigend. Kann sein, dass ich mich verhört habe.
ich mag ja auch lieber Fußbälle.


Donnerstag, 29. Mai 2008

IKEA

Das ist schon etwas älter und vielleicht etwas lang für einen Blockblogg. Aber ich mag es zeigen:


Sjukhus (Teelichter und Presswehen)

„Wir fahren heute zu IKEA“, empfing mich meine Frau letztens mittags, „Da gibt es heute ganz billig Teelichter. Und die brauchen wir ja jetzt ganz viel, weil die Vorweihnachtszeit angefangen hat.“ Das stimmt, denn am 2. November kam die erste Tchibo Werbung mit Weihnachtsmann. Gar nicht zu erwähnen die Schokonikoläuse im Aldi. Die warten ja schon seit Ende August im Regal. doch über die wundere ich mich schon seit Jahren nicht mehr so richtig. Na gut, wenn man beim Teelichtkauf sparen kann, dann sollen die paar Kilometer Anfahrt bis IKEA Dortmund nicht stören In Herscheid gibt’s zwar auch Teelichter, aber bestimmt nicht so billig wie im schwedischen Möbelhaus. Kurzum Kinder ins Auto geschnallt, am Geldautomaten vorbei und ab auf die Autobahn.
Kaum eine Stunde später betraten wir endlich das gelbblaue Möbelhaus. „Lass uns mal einen Einkaufswagen mitnehmen!“, meinte meine Frau. Mir war zwar nicht ganz klar wozu, die paar Teelichter kann man ja auch so in die Hand nehmen, aber meinetwegen... Ich wollte ja nicht schon im Eingangsbereich anfangen zu diskutieren.
Nach dem Betreten der Möbelausstellung fühle ich mich immer in die Zeit vor der Niederkunft unserer beiden Kinder zurück versetzt. Überall schwangere Frauen. Irgendwo muss es im IKEA Gebäude wohl Geburtsvorbereitungskurse geben. Irgendwo bestimmt, aber wo? Ich beobachte weiter. Ich mache zur Sicherheit aber immer größere Bögen um die jungen, in freudiger Erwartung stehenden, jungen Damen. Irgendwie habe ich immer den Eindruck, dass es bei einigen von ihnen direkt mit den Eröffnungswehen losgehen könnte, und ich dann helfen müssen würde. Ich könnte immerhin „pressen-pressen“ oder „atmen-atmen“ rufen. Mehr aber auch nicht. Oder heißes Wasser holen lassen (Wozu eigentlich?) So was passiert natürlich meistens nicht bei IKEA. Aber es könnte. Ich weiß nur, dass ich aber mal schnell die Abteilung wechseln werde, wenn in meiner Nähe mal eine Fruchtblase platzt.

Wenn man die Hälfte des Möbelparcours geschafft hat, kommt man immer an einer Raststätte vorbei. Dort soll man in Ruhe Kötbullar und Lachs essen können, was trinken oder was rauchen. In Wirklichkeit ist es aber gar keine Raststätte, sondern ein riesiges Stillzimmer. War man vorher von Schwangeren umgeben, finden sich hier nun die jungen Mütter zusammen, die eben gerade, oder vor ein paar Tagen entbunden haben. Ich habe den Eindruck, dass die meisten direkt nach der Entlassung von der Geburtsstation zuerst einmal zu IKEA fahren, um ihr Neugeborenes im IKEA Restaurant zu stillen. Gleichgesinnte können hier auch gut Tipps zur Nabelpflege, zu Verdauungsstörungen oder Windelpilzen austauschen. Die älteren Kinder können derweil zwischen den Tischen herumrennen und laut schreien. Kurz bevor die jungen Kleinfamilien dann aufbrechen wird es immer interessant. Dann nämlich rufen die Mütter ihre Kinder zu sich, um sich bepackt wie die Vertriebenen auf die Weiterreise zu machen. Und das hört sich so an: „Malte“, „Ole“, „Linnea“, „Tjorven“, „Torbjörn“, „Svea“ uswusw. Zufall oder nicht, die gerufenen Namen der Kinder hören sich genau so an, wie die Leuchter, Beistelltische, Schuhschränkchen oder Dreifachsteckdosen, die uns in der vertrauten Ausstellung umgeben. So normale Namen wie Kevin, Marvin oder Jennifer-Jaqueline hört man bei IKEA fast nie. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Unsere Kinder heißen nämlich Mika und Skadi.
Bevor auch wir uns auf die Weiterwanderung machen, wollen wir aber auch mal etwas trinken. Kaffee und Fanta, schließlich wollen die Kinder bestimmt gleich noch aufs Besucherklo. Also muss auch vorher viel getrunken worden sein. Sonst lohnt es ja nicht. Hier im Restaurant gibt es eine moderne Innovation zur Gertränkeversorgung. Bestimmt ist das eine Erfindung aus Amerika oder Schweden. Man bekommt nämlich gar kein Getränk verkauft, sondern nur ein Glas oder eine Tasse, d.h. die Tasse oder das Glas wird eigentlich nur gegen Geld ausgeliehen. Nicht verkauft. Genau genommen mietet man die Trinkgefäße wohl. Sicher bin ich da, im juristischen Sinne, nicht. Man sollte wohl einen Fachmann im Mietrecht befragen Sollte so einer unter den Lesern sein, würde ich mich über eine Stellungnahme natürlich freuen. Mit dem Mietgefäß kann man dann zur Getränkestation gehen und es dort so oft füllen, wie man mag. Also füllen, trinken, füllen, trinken, füllen, trinken usw. So oft bis es einem peinlich wird, oder bis der Bauch so gluckert wie eine Wärmflasche. Manchmal sieht man 6-köpfige Familien (Mama, Papa, Linnea, Tjorven, Torbjörn und Svea), die sich ein Glas teilen. Das ist sparsam. Ich weiß gar nicht, ob IKEA sich da nicht ins eigene Fleisch schneidet und die Millionenumsätze, die sie mit Möbeln machen, hier an der Erfrischungstheke wieder verpulvern. Zur Sicherheit bieten sie aber immerhin kein Bier auf diese Art an. Da könnten sie in Dortmund aber dem Insolvenzverwalter schon mal einen Parkplatz reservieren.

Auf dem Weg zur Kasse kamen wir, den Einkaufswagen langsam auffüllend schließlich noch an vielen hübsch dekorierten Weihnachtsbäumen vorbei. Einige diesjährig sogar erstmals zu sehen mit roten (!) Plastiknadeln. Unter den Bäumchen lagen sogar richtig liebevoll verpackte Weihnachtsgeschenke. Unsere Tochter Skadi (2) stellte allerdings durch Stichproben an ca 15 Geschenkverpackungen fest, dass gar keine Geschenke eingepackt worden waren, sondern nur Packpapier. Und wer wünscht sich schon Packpapier. Für Skadi ist zum ersten Mal in ihrem bisher überschaubaren Lebenszeitraum eine weihnachtliche Illusion vom reichhaltigen Schenken zerbrochen. Und wir haben vorübergehend Hausverbot bei IKEA. Aber erst einmal befristet bis zum Knut Fest.

Epilog.
An der Kasse mussten wir 156,23€ bezahlen. Eine neue Küche haben wir auch vorbestellt.

Blöd ist nur, dass wir die Teelichter vergessen haben. Und vor Weihnachten kommen wir ja nicht mehr hin. Kann uns vielleicht jemand drei Tüten mitbringen? Wenn Sie doch sowieso hinfahren.





Dezember 2oo2

Mittwoch, 28. Mai 2008

Motoball - Die Russenkurve

Wer mal 10 Minuten Muße hat und wissen möchte, wie eine in meiner Haimatstadt sehr populäre Randsportart geht, der soll sich mal den Film angucken. Er wurde von Filmstudenten der Uni Köln gemacht und ist meiner Meinung nach sehr gut.

Meine Lieblingsstelle ist als der Abkreider mit seiner Abkreidemaschine herumklappert.

Ein Film der die wahren Bewohner des Sauerlandes zeigt. Und Die Bekloppten die auf Mopeds sitzend kicken muss man mal gesehen haben.

http://www.youtube.com/watch?v=TH94uJlPx9s

Dienstag, 27. Mai 2008

Chinesisches Essen

Ich hatte fürs Abendbrot eingekauft. Mett und Brötchen. Es sollte Mettbrötchen geben.
meine Kinder mögen gerne Mettbrötchen.

Trotz des ausdrücklichen Verbotes, war es dem Kleinsten (Kevin) gelungen, sein Brötchen auf dem Polstermöbel zu verspeisen.
Meine Frau entdeckte aber wenig später Spuren auf dem Polster. Obwohl sie genau wusste was es war, fragte sie. Das tun Frauen immer. Fragen, obwohl die Sachlage eigentlich klar ist.
Sie fragte also:
"Was ist denn das hier auf dem Sofa?"
Kevin antwortete ungerührt:
"Mett in China."








Mein Sohn.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Blind Date (wir fahren nach Berlin) teil1

Da heben sich drei Menschen und der Sohn von einem der Menschen in Dortmund im Westfalenstadion zum Fußball getroffen. Die Menschen kannten sich nur aus dem Internet. Darum wurde es so:



Mika und ich sind mit dem Auto angereist. Bis zum Westfantenstadion sind es ca 60km. Um 19 Uhr wollten wir Wolfgang (aus dem Saarland) und Stefan (aus hamm) vorm Stadion treffen.
Also sind wir um 18 Uhr gestartet, nicht dass wir WIEDER zu spät kämen. Tanken und ab auf die Bahn. Doch, oh Schreck, bei Hagen gab es schon einen Stau, kurzer Stillstand und ich suchte schon nach Entschuldigungen für Stefan, damit er nicht wieder in der Lage wäre zu lästern.
Am Stadionparkplatz dirigierten uns die Ordner auf den Parkplatz F2.
Kundige wissen, dass das einen weiten Fußmarsch bedeutet.
Da vorm Stadion schon mehrere Menschen und zusätzlich auch noch viele Volltrunkene Jena "Fans" versammelt waren, musste ich kurz das Handy bemühen um Wolfgang und stefan zu finden. Sie waren im Fan Shop gewesen, wo Wolfgang sich mir Schals eingedeckt hatte. Es war recht kühl.
Kurze Umarmungen und schon war Stefan. bereit die selbst gedruckten Tickets rauszurücken.
Ich wollte ihm natürlich gleich das Geld dafür geben, aber er hatte Angst sofort von einem der gewaltbereiten Polizisten als Schwarzhändler erkannt und abgeführt zu werden. Na dann eben nicht, dachte ich mir. Gehen wir erst mal aufs Spielfeld und vielleicht vergisst er es ja.


Um ins Stadion zu gelangen muss man, wie immer, durch eine Kontrolle, wo man intim berührt wird. Leider gelang es keinem von uns, von der attraktiven, vollbusigen Endzwanzigerin durchfühlt zu werden. Na, kann man nichts machen, Fußball ist ja eigentlich sowieso wichtiger.
Haus übernahm im weiteren Verlauf die Führung und so gelangten wir ohne Umwege auf unsere schönen, muckelig beheizten Sitzschalen im Block 62 der Nordtribüne. Zunächst machten wir dann künstlerisch wertvolle Fotoaufnahmen mit unseren kompakten Kleinstkameras. Kann man den Bildern vielleicht ansehen. Aber was zählt ist ja der Erinnerungswert. Die Jena „Fans saßen gar nicht so weit von uns und machten ein Höllenspektakel. Die 8.000 Gäste waren erst mal lauter als der recht des Stadions. Aber wenn man es genau betrachtet, muss man wohl bedenken, dass die 8.000 auch etwa genau so viel Alkohol intus hatten, wie der Rest der Stadionbesucher.
Um das ein bisschen auszugleichen, schickten wir Stefan mal kurzerhand eine Lage Erfrischungsgetränke und eine Stadionbrezel für meinen Junior zu holen. So waren wir ihn auch mal für gut eine halbe Stunde los. Inzwischen sogen wir die tolle Atmosphäre im Stadion in uns auf.

Pokalhalbfinale, wir waren mit bai.

BvB gegen den Fc Carl Zeiss Jena.
Es gab noch nie ein Pokalhalbfinale in Deutschland mit so vielen Fans.
bevor es mit dem Fußballspiel so richtig losgehen konntze, mussten noch so allerlei Lieder abgesungen, und Fahnen und Schals geschwenkt werden.
Plötzlich ertönte schwülstige Musik aus der Beschallungsanlage unterm Stadiondach. Wie der pavlowsche Hund erheben die 80.000 Zuschauer ihre gelben Winterschals in die Höhe und intonieren den englischen Schlager "You´ll never walk aloooooooooooooooooooooooooooone"
Wolfgang sang schön mit, so dass er durchaus anerkennende Blicke von der etwa 120 Meter vor uns aufragenden Südtribüne erntete.
Dort standen fast 30.000 krakelende gelbschwarz verkleidete Fußballfreunde. So viele Menschen bekommt er in seinem saarländer Heimatort sonst in einem halben Jahr nicht zu sehen.
Und nachdem die Dortmunder Nationalhymne abgesungen ist, kann das Fußballspiel auch endlich beginnen....


HIER FEHLT NOCH WAS ::::


Das Spiel ist vorbai. Schade eigentlich. Schließlich haben wir wochenlang daraufhingefiebert. Aber wenn alle gehen, dann gehen wir eben jetzt auch. beim Herausgehen mischen sich zwischen die blauen und die gelbschwarzen Fans auch wieder die mit den grünen Jacken. Sie verhindern eine Vermischung der Fußballanhänger. dabei wollte Stefan doch sicher noch seine Unterhaltung mit dem Jenaer Sportfreund fortsetzen, die er in der Pause am Bratwurststand begonne hatte und in der es um die Vor- und Nachteile einer Wiederaufrichtung der Berliner Mauer gegangen war. Daraus wird aber wohl heute nichts mehr. Wolfgang ist auch mehr daran interessiert die von mir in Aussicht gestellte Hecke zurande des Parkplatzes zu begießen. Also eilen wir zu Stefans Familienkutsche, wo Wolfgang ja seinen Hausrat und Wechselkleider für mindestens eine Woche deponiert hatte.
Gleichzeitig beginnen wir unsere vom Stadionbier randgefüllten Blasen in das Heckenwerk zu entleeren. Wenn ich recht erinnere konnte Wolfgangam längsten. Er war glaube ich das letzte Mal zuhause im heimischen Bad pinkeln, noch bevor er die lange Reise mit der Eisenbahn begann.

Elefantensorten

Rubin (Schüler der Klasse 2a, acht Jahre alt) hat als Ergebnis seiner Interntrecherche zum Thema Elefanten folgende Erkenntnis zu Tage gefördert.

Es gibt zwei Arten von Elefanten:
Afrikanische Elefanten und Irische Elefanten.

Montag, 19. Mai 2008

Ein sprechender Albaner (4 Jahre)

Ich musste heute einen diagnostischen Sprachtest mit einerm Vorschulkind durchführen.


Kennt jemand noch den "sprechenden Hund" aus dem Loriot Sketch?
Der hat immer so gemacht hhhhhh hhhhhh hhhhhh hhhhhhh.
"Darf ich offen sprechen?" meinte dann der Interviewer, "der Hund kann gar nicht sprechen."
Genau so wie dieser Hund hat heute der Junge mit albanischem Migrationshintegrund geredet.
kann ja sein, dass er albanischer Loriot Fan ist.

Freitag, 16. Mai 2008

Servicemantalität im Biergarten Teil2


Ein Italiener oder eine Art Italiener. Er sieht ein bisschen aus wie Luca Toni vom FC Bayern. Nur guckt er keineswegs freundlich und seine Haare sind sehr, sehr schmierig. Meine Begleiterinnen beschließen sofort und einstimmig nichts Gesottenes zu bestellen.

Plötzlich erhebt er das Wort:

„Heute ist keine Öffnungszeit. Da hängt ein Zettel in Kasten an Eingang“

„Aber am Eingang hängt doch das große Schild Biergarten geöffnet“, lässt Silke nicht locker. Nicht locker lassen ist nämlich ihre Stärke. Doch bei diesem ambitionierten Jungwirt beißt sie auf Granit. Zu ihrer Unterstützung forme ich die Größe des Biergarten-geöffnet-Schildes mit meinen Händen in der Luft nach. Katharina und Sabine haben das Schild auch gesehen und pflichten bei.

„Große Schild ist egal. Zettel mit Öffnungszeiten hängt in Kasten“

"Und die Männer da? die haben doch auch was zu trinken?", erkundigen wir uns.

"Das sind Arbeiter, ist Ausnahme"

Ich bekomme das Gefühl, dass unser Ansinnen hoffnungslos ist und schicke mich an den Biergarten (mit limitiertem Bier) zu verlassen. Ich erhebe mich. Unterdessen hat sich Katharina eingemischt und den Wirt erweicht, dass er seine Bereitschaft zur Aufnahme einer Bestellung. (Wir wollen ja nur was Kaltes trinken) signalisiert. Ich setze mich wieder hin.

Gnädig fragt er nach:

„Wase möchten Sie trinke?“

„Ein Bier!“, rufe ich erfreut aus und zeige auf die Waldarbeitergetränke am Nebentisch.

Das war wohl zu forsch.

„Neeeeeeeeeein, Bier war die letzte“, eröffnet er die Verhandlung.

Bevor ich aber jetzt beginne mich auf ein Wasser herunterhandeln zu lassen, verlasse ich den „Bier“garten. Nicht ohne ihm weiterhin recht viel Glück beim Aufbau seines florierenden Gastbetriebes zu wünschen. Er wird es brauchen können.

Katharina und Sabine und Silke haben dann auch nichts bestellt.

Vielleicht gehen wir im Winter wieder hin.

Dann ist bestimmt ein neuer Pächter da.

Nachwort:

Dem Nochwirt des Stiefelknechts möchte ich auf diesem Wege eine Bewerbung bei McDonald´s Meinerzhagen nahe legen. Motivierte Leute wie ihn können sie da gut gebrauchen. Und wenn er Glück hat, trifft er da auch mal Kevin Kuranyi.

Nachwort 2:

Beim Schreiben des Nachwortes ist mir aufgefallen, dass Nachwort und Nochwirt sehr ähnliche Worte sind. Ist ja verrückt. Darüber freue ich mich jetzt noch ein paar Minuten, nachdem ich auf Eintrag speichern geklickt habe.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Zwischenbeobachtung

das muss ich loswerden.

ich war heute in der großen Stadt. Auch in einem 1€ Laden (habe nichts gekauft). Da gingen 3 Mädchen, so um die 16 an mir vorbei. Billig aufgebrezelt und lästernd. Ich habe nur einen Fetzen aufgeschnappt. Aber so konnte ich meinen aktiven Wortschatz bereichern.

Die eine sagte: "Ich mag die Alte nicht, die is immer so außervagant. Nee, wie heißt das? --------Pause----------- EXTRAvagant."


Ich hab sehr viel Freude daran gehabt.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Servicementalität im Biergarten


Nach dem Erlebnis bei Mc Donalds könnte man ja denken, dass es schlimmer nicht ginge. In Der Fantasie geht das aber:



Wenn man sich vorstellt, man wäre Vater von mehreren Kindern, die zum Teil einem Sport nachgehen, der es erfordert, dass man einmal wöchentlich eine Stunde an einer Bretterwand (Bande) wartet und ihnen dabei zuschaut, wie sie (die Kinder) auf einem Pferd herumturnten und dies schon seit mehreren Jahren.
Dann könnte man sich doch denken, dass man nach einiger Zeit alle Übungen die auf einem Pferd turnbar wären kennen würde. Man müsste sich jetzt aber auch vorstellen, dass dort in unmittelbarer Nähe zwar ein Ausflugslokal "Zum Stiefelknecht" wäre, wo man sogar einen Biergarten hätte.
Leider wäre dies ein Ausflugslokal, das sich aufgrund zwar wechselnder Pächter, aber konstanter Geschäftstüchtigkeit nie lange hielten und das Lokal daher immer nur wenige Wochen geöffnet und dann wieder einige Wochen geschlossen wäre.

Heute also: Drei Voltigiermütter (Silke, Katharina, Sabine) und ein Voltigiervater (ich) standen an der Bretterwand und schauten den Voltigierkindern beim Warmmachen zu.

Silke: "Wollen wir nicht in den Biergarten gehen? das Schild hängt da"
Auf dem Schild steht Biergarten geöffnet
Ich: "Meinst du? Dass der Biergarten geöffnet ist, heißt ja nicht, dass man da auch Bier bekommt"
Silke: "Doch, es sind doch neue Pächter drin, da wird es sicher besser sein"
Katharina und Sabine sagen nichts.
Im Biergarten hinterm Ausflugslokal zum Stiefelknecht angekommen, ist die Überraschung zunächst groß.
Da sitzen schon welche um einen Tisch herum. Sie tragen Waldarbeiterarbeiterkleidung und auf dem Tisch vor ihnen stehen gefüllte Biergläser. Fein. Die anderen Tische sind aber leer.
So besetzen wir einen der freienTische und freuen uns auf Erfrischungsgetränke.
Das letzte mal das wir hier waren war Winter und es gab keinen Grog, keinen Glühwein und keinen Kaffee. Dazu gab es keine Waffeln. Wir hatten uns dann damals, Im Winter , dafür entschieden nichts zu bestellen. Eine Woche später waren die Pächter weg.
Doch heute war es ja offensichtlich anders.
Ein Kellner mit einem gefüllten Tablett kam um die Ecke und erschrak als er uns da sitzen sah.

Das überraschende Ende schreib ich morgen. Ich kann nicht mehr. Habe mich schon ausgelaugt.

Dienstag, 13. Mai 2008

Blogger Pictures
Mir wäre noch wichtig zu sagen, dass das Menü das ich hatte das : Chicken-Gourmet-Bacon-mit -Chipotlesauce-zum-Hier-essen war.

Montag, 12. Mai 2008

Tall ist Medium.

Ich muss das jetzt mal ansprechen.

Ich halte normalerweise wenig von Gesellschaften in denen sich Menschen zusammentun, die ihr
tristes Dasein dadurch aufzupeppen versuchen, dass sie sich dem Erhalt der deutschen Sprache
verschreiben und jedesmal zeigefingerhebend aufschreien, wenn irgendwo ein englischer Begriff
verwendet wird. Solches Tun erscheint mir ebenso sinnvoll wie eine Kommission die sich dafür
einsetzt, dass der überwiegende Teil der im Radio gespielten Popmusik deutschsprachig sein soll.
Da erscheint mir die Mitgliedschaft in der Gesellschaft für UFOforschung doch
erfolgversprechendere zu sein.

Aber dann passierte mir in der letzten Woche dies:

Wir Familie waren bei McDonald's in Meinerzhagen. (Erwähnte ich schon einmal, dass ich hier
mal in der Schlange neben Kevin Kuranyi stand?) Meine Kinder wollten gerne jeweils ein
Sammelalbum für Pferde-, bzw. Fußballerbilder (u.a. Kevin Kuranyi). Der Erwerb dieser
Sammelalbums ist aber an die Anschaffung einer Juniortüte gebunden. Aber Juniortüte darf man nicht mehr sagen. Juniortüte war gestern, heute ist Happy Meal. Irgendwo habe ich mal gehört, dass die Umbenennung notwendig wurde, weil Mc Donald's die ganze Welt erobern will und die Kindertüten daher überall gleich heißen müssen. Ist ja auch klar. Dann kann ich, wenn ich in Paris oder Göteborg oder London (In diesen Städten war ich schon) immer gleich bestellen. Drei Happy Meals. Fertig. Sehr praktisch. Da es ja auch in jeder Stadt gleich schmeckt, ist das auch sicher gut so.

Oder?

Die werden sich da schon was bei gedacht haben, die Mc Donald's Leute.
Was wollte ich noch sagen? Ach ja: Ich hatte natürlich auch einen Hunger und bestellte mir
ebenfalls ein Menü, ohne Sammelalbum zwar, aber mit schönem Namen. Ich bestellte mir also das Menü XXXX Chipotle mit Chipotlesoße. Die südeuropäische Servicefrau, die offenbar wenig
Freude an ihrer Tätigkeit hat, verbessert meine Aussprache und händigt mir mein Festmahl auf dem Plastiktablett aus: „Pommes bring ich an Tisch“ raunt sie mich noch an. Prima, dachte ich. Da hab ich wenigstens nicht so schwer zu tragen. Nachdem ich meinen Burger mit Chipotlesauce verspeist habe, dachte ich, dass es nun an der Zeit wäre auch die Beilage (Pommes) zu essen. Die sollten ja eigentlich an den Tisch gebracht werden. Wurden sie aber nicht. Das perfekte Dinner würde das an diesem Tage nicht werden. Höchstens 8 Punkte würde ich vergeben, das war aber jetzt schon sicher.

Als ich erneut an der Kasse stand um die Sättigungsbeilage anzumahnen, erkannte mich die
Servicefrau direkt wieder und konnte sich auch noch erinnern, dass ich bei ihr vor einiger Zeit
Pommes bestellt und bezahlt hatte. Total nett händigte sie mir die Kartoffelstäbchen aus. Wenn sie so weitermachte, würde sie vielleicht noch Mitarbeiterin des Monats Mai werden, da war ich mir fast sicher. Denn die anderen Mitarbeiterinnen waren alle bei weitem nicht so nett wie diese hier.
Zur Abrundung der Mahlzeit verlangte meiner Frau noch nach einem Schokoladenfrappe. Leider
weiß ich nicht, aus welcher Sprache das Wort kommt. Jedenfalls sah es auf dem Foto so ähnlich wie ein Milchmischgetränk aus. Nur teurer.
Ich ging also zum Mc Café Stand, der vor weniger Zeit im Mc Donald's Restaurant Meinerzhagen
eingebaut wurde. Gegenüber von der anderen Kasse, werden hier Kuchen und Kaffeegetränke
feilgeboten. Bedient wurde ich von der gleichen Frau, die sich schon bei den Menüs so angestrengt hatte, der zukünftigen Miss-Mai-Meinerzhagen.
Ich hörte mich bestellen: „Einen Schokofrappe bitte.“ Vielleicht heißt es auch eine Frappe? Ich bin unsicher. Scheint aber richtig gewesen zu sein, denn meine Bestellung wurde nicht verbessert.

Stattdessen fragte sie mich, in eine andere Richtung guckend: „Tall oder large?“
Ich überlegte fieberhaft. Tall heißt glaube ich groß oder lang und large heißt doch groß, oder?
Eigentlich wollte meine Frau einen kleinen Frappe (oder eine kleine Frappe). Langsam wie in
Zeitlupe spürte ich die Zeit vergehen. Was sollte ich tun. Einfach irgendwas bestellen? Nein. Heute nicht.

Also entschied ich mich einfach mal zu fragen. Und zwar auf der Grundsatzebene.
„Heißt nicht tall und large beides groß?“
Sie schaute mich fragend an.
„Groß, das sind doch beides Wörter für groß, tall heißt groß und large auch“, bohrte ich nach.
Überlegen lächelnd klärte sie mich auf:
„Nein, tall ist medium, klein gibt's nicht. Klein ist regular. gibt's aber nicht.“
Wortlos nickend deutete ich auf einen Becher.
Ich bekam einen, in der von mir gewünschten Größe und zahlte 3€.
Tall ist medium.

Noch am gleichen Tag lied ich mir aus dem Internet einen Aufnahmeantrag für die
Gesellschaft zur Erhaltung der deutschen Sprache herunter.