Hier warten die Irren.

Montag, 17. Mai 2010

ICH-ERZÄHLER und Elbphi und Ingmar, Mai 2010

Du weißt ja,

wir waren am Freitag (Brückentag) in Hamburg gewesen. Das hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass es in Hamburg so viele Brücken gibt. Nein – diesen Kalauer möchte ich ausdrücklich vermeiden, um das hohe Niveau dieses weltweiten Tagebuches zu erhalten.
Was wollte ich noch grad schreiben? Jetzt weiß ich wieder.

Wir waren ja also dann mit Ingmars (Name leicht geändert) Auto unterwegs. Es ist ein schnelles Auto deutscher Bauart. Es fährt schnell. Ingmar (Name leicht geändert) kann auch gut schnell fahren. Unterwegs wurden wir zwei (2) Mal geblitzt. Ingmar (Name leicht geändert) hat jetzt in seinem Punktesammelheft so viele Bonuspunkte gesammelt, dass er sie an einer SHELL Tankstelle gegen zwei MARS Riegel tauschen kann. Oder ich verwechsle da jetzt was und sein Führerschein kann in Flensburg (vgl. Hamburg) eine Weile aufbewahrt werden.
Für den weiteren Verlauf dieses Aufsatzes ist dieses Detail eigentlich auch nicht weiter wichtig.
Darum komme ich nun übergangslos zum Hauptteil der Geschichte:


Aufmerksame Internettagebuchleser fragen sich ja schon seit dem ersten Satz (das war seinerzeit, als ich von den Brücken schreiben wollte), was eigentlich der ICH-ERZÄHLER und sein Freund Ingmar in Hamburg wollten? Hää? Es ist nun an der Zeit dies zu verraten.
Der Freund des ICH-ERZÄHLERS kümmert sich beruflich in rührender Art um das Wohlergehen von Innen- und Außenarchitekten (auch Kunden genannt). Ingmar (Name leicht geändert) hatte wohl, ich spekuliere nur, hatte wohl Sorge, dass sich ca 20 von seinen umsorgten Innenarchitekten an diesem Brückentag fürchterlich langweilen könnten. So assoziierte Ingmar (Name leicht geändert): Brückentag ---- Hamburg. In Hamburg gibt es nicht nur viele Brücken, sondern auch eine weltberühmte Baustelle, die noch um einiges interessanter ist, als der Umbau der ehemaligen Schraubenfabrik KNIPPING in ein Rathaus. Sicher weiß jeder, wovon ich rede. Der Rathausbau von Kierspe in den 1980er Jahren des vergangenen Milleniums. Im Prinzip handelt es sich nämlich um das gleiche Vorgehen. Aus einem Kakaokai, bzw. Schraubenfabrik, wird eine Elbphilharmonie oder ein Rathaus gebaut. Um diese ca 20 Innenarchitekten also sinnvoll zu beschäftigen, hatte Ingmar eine Führung durch besagte Elbphi gebucht. Da es auf der Baustelle noch einige Restarbeiten durch die Handwerker fertigzustellen gab, trugen wir zu unserer Sicherheit jeder einen Helm und besonders schicke und besonders gelbe Leihgummistiefel. Eventuelle Elbphilharmoniebesucher sollten vielleicht (TIPP) zur Elbphilharmoniepremiere Ende 2012 oder 2019 Eigengummistiefel mitbringen. Weiterhin sollten sie schwindelfrei sein, denn der rustikale Aufzug geht an der Außenseite des ehemaligen Kakaokais herab. Er besteht aus Lochblech und quistscht. Ich denke, dass das vom Architekten Herzog & de Meuron bewusst so inszeniert ist, um die Überwindung des Höhenunterschiedes erlebbar zu machen. Du merkst, mein treuer Leser, ich spekuliere, da ich ja trotz eines halbsemestrigen BauIngstudiums an der Universität Dortmund (Wintersemester 1992/1993) nicht als ausgewiesener Fachmann urteilen kann.
Eine Teilnehmerin unseres Rundganges ließ es sich nicht nehmen die Baustellentoilette (Bauart DIXI) ausgibig zu probieren. Sicher auch mal ein Erlebnis, das mehrere Sinne anspricht.
Hinterher gab es für alle noch eine zünftige Stärkung im Bauwagen, hier in Hamburg auch Elbphilharmoniepavillon genannt. Ganz im Stile der Bauarbeiters gab es Schnittchen mit Forelle oder erlesenen Käsesorten und dazu Prosecco.
Die Leihgummistiefel musste ich leider wieder abgeben, noch bevor sie ganz voll Fußschweiß gelaufen waren. Schade.



Das war mein schönstes Erlebnis in Hamburg.
Auf der Rückfahrt wurde mein Freund und Fahrer überhaupt nicht mehr geblitzt. Um diesen Umstand zu feiern, lud er uns noch in einen amerikanischen Diner ein. Dort aßen wir Hamburgers.

Ende offen.

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