Hier warten die Irren.

Freitag, 6. Juni 2008

Der Körnig kehrt heim

sie mag mich

sie mag mich sehr

sie mag mich

sie mag mich sehr

könig Tundopföhr saß gedankenversunken auf den stufen seiner Treppe
die in seinen Gästesaal verlief

sie mag mich

sie mag mich sehr

er riss Büschel von haaren, und warf diese melancholisch die Treppe hinunter

sie mag mich

sie mag mich sehr

in seinem schoss lag der kopf eines jungen blonden mädchens
dessen haar er schon zur hälfte entfernte

sie mag mich

sie mag mich sehr

das blut das aus ihrem hals rann floss die treppe herunter
bis zu der ersten stufe, wo ihr lebloser körper lag

sie mag mich sehr ......

Das lass ich mir nicht gefallen. Das könnt ihr nicht mit mir machen. Der Körnig war aufgebracht. Wie ein Raubtier in einem zu kleinen Käfig schritt er die Wände seines Zimmers ab. "Ich bin euer Körnig. ICH BIN IMMER NOCH EUER KÖRNIG!" Suchend blickte er durch seinen Thronsaal. Er wollte hinaus in sein Reich gehen. Darum griff er nach seiner Edelstahlkrone und setzte sie auf sein schütteres Haupt. Jetzt hatte er wieder das gute Gefühl. Doch wo war sein Körnigsmantel, sein samtoranges Kakerlaken? "Diener! DIENER! Man bringe mir meinen Mantel. Der Körnig will durch den Park wandeln." Statt einer Antwort hörte er nur ein verachtendes Lachen durch die dick gepolsterte Tür.



schlafen tut der körnig
auf einem großen roten Sessel
viel größer als er selbst
ein faden schwebt durch die mitte des Raumes
und findet sein ziel an der türklinke
das andere ende an einem Zeh
der ein bisschen schwarz ist
er gehört dem körnig
trotzdem blinzelt körnig Tundopföhr
weil er fürchtet
fürchtet um sein leben
und um ein eindringen von dienern in seine Gemächer.
was er nicht bedachte
dass die Tür in den Raum schwenkt
so tun es die meisten Schranktüren...

Keine Kommentare: