Hier warten die Irren.

Freitag, 16. Mai 2008

Servicemantalität im Biergarten Teil2


Ein Italiener oder eine Art Italiener. Er sieht ein bisschen aus wie Luca Toni vom FC Bayern. Nur guckt er keineswegs freundlich und seine Haare sind sehr, sehr schmierig. Meine Begleiterinnen beschließen sofort und einstimmig nichts Gesottenes zu bestellen.

Plötzlich erhebt er das Wort:

„Heute ist keine Öffnungszeit. Da hängt ein Zettel in Kasten an Eingang“

„Aber am Eingang hängt doch das große Schild Biergarten geöffnet“, lässt Silke nicht locker. Nicht locker lassen ist nämlich ihre Stärke. Doch bei diesem ambitionierten Jungwirt beißt sie auf Granit. Zu ihrer Unterstützung forme ich die Größe des Biergarten-geöffnet-Schildes mit meinen Händen in der Luft nach. Katharina und Sabine haben das Schild auch gesehen und pflichten bei.

„Große Schild ist egal. Zettel mit Öffnungszeiten hängt in Kasten“

"Und die Männer da? die haben doch auch was zu trinken?", erkundigen wir uns.

"Das sind Arbeiter, ist Ausnahme"

Ich bekomme das Gefühl, dass unser Ansinnen hoffnungslos ist und schicke mich an den Biergarten (mit limitiertem Bier) zu verlassen. Ich erhebe mich. Unterdessen hat sich Katharina eingemischt und den Wirt erweicht, dass er seine Bereitschaft zur Aufnahme einer Bestellung. (Wir wollen ja nur was Kaltes trinken) signalisiert. Ich setze mich wieder hin.

Gnädig fragt er nach:

„Wase möchten Sie trinke?“

„Ein Bier!“, rufe ich erfreut aus und zeige auf die Waldarbeitergetränke am Nebentisch.

Das war wohl zu forsch.

„Neeeeeeeeeein, Bier war die letzte“, eröffnet er die Verhandlung.

Bevor ich aber jetzt beginne mich auf ein Wasser herunterhandeln zu lassen, verlasse ich den „Bier“garten. Nicht ohne ihm weiterhin recht viel Glück beim Aufbau seines florierenden Gastbetriebes zu wünschen. Er wird es brauchen können.

Katharina und Sabine und Silke haben dann auch nichts bestellt.

Vielleicht gehen wir im Winter wieder hin.

Dann ist bestimmt ein neuer Pächter da.

Nachwort:

Dem Nochwirt des Stiefelknechts möchte ich auf diesem Wege eine Bewerbung bei McDonald´s Meinerzhagen nahe legen. Motivierte Leute wie ihn können sie da gut gebrauchen. Und wenn er Glück hat, trifft er da auch mal Kevin Kuranyi.

Nachwort 2:

Beim Schreiben des Nachwortes ist mir aufgefallen, dass Nachwort und Nochwirt sehr ähnliche Worte sind. Ist ja verrückt. Darüber freue ich mich jetzt noch ein paar Minuten, nachdem ich auf Eintrag speichern geklickt habe.

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