Hier warten die Irren.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Enterprise



See you later Communicator


Du weißt ja, dass ich früher, als ich noch klein war sehr gerne die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise gesehen habe. Ich war sehr angetan von den technischen Möglichkeiten, die sich der 400 Mann starken Crew auf der Suche nach neuen Welten eröffneten. Am besten waren natürlich das Beamen und der Communicator von Captain James T. Kirk. Wie gerne ich den seinerzeit gehabt. Ich beschreibe kurz, was ein Communicator ist: Es war ungefähr so groß wie ein Handy. Der Captain konnte das Gerät aufklappen (wie ein Klapphandy (z.B. Samsung) )und dann mit Leuten sprechen, die weit weg waren (so wie mit einem Handy). Ich glaube es muss so 1975 gewesen sein, als ich das alles ganz stark fand. Zuhause, das muss man wiessen, hatten wir nicht einmal ein Wählscheibentelefon. Ehrlich gesagt hätte ich, falls wir eines gehabt hätten, auch niemanden anrufen können, weil ich niemanden kannte, der ein Telefon hatte.
Heute kann man sic das ja alles nicht mehr vorstellen.
Heute (2009) gibt es die Science Fiction sachen ja schon alle. Überall bekommt man für 1€ ein Handy. Captain Kirk wäre sicher total neidisch, denn die heutigen Communicators können nebenbei noch tolle Fotos machen (die man sofort angucken kann) und – noch besser: SIE HABEN LUSTIGE KLINGELTÖNE.
Sagenhaft.

Echt - SA-GEN-HAFT.

Ende


Doch nicht Ende. Mir fällt ja gerade wieder ein, wie ich auf das Thema kam.
Früher (aber nicht 1975, sondern 1998), da fiel man noch sehr auf, wenn man sein Handy in der Öffentlichkeit benutzte. Man galt als Angeber oder Prahlhans (um dieses schöne in Vergessenheit geratene Wort zu verwenden).
Heute 2009 muss man sich schon was anderes einfallen lassen, um unangenehm aufzufallen. Man kann sich zum Beispiel eine Bluetooth Freisprechgarnitur ans Ohr hängen und damit in der Öffentlichkeit herumkommunizieren. Wie das aussieht. Wer braucht denn sowas?
Ihr erfahrt nun von mir, anhand einer wahren Begebenheit aus der vorangegangenen Kalenderwoche wer sowas unbedingt braucht.

Ich stand so im STAR GRILL Herscheid um auf die von mir bestellte Pizza zu warten.
Im STAR GRILL kann man Fritten mit Currywurst, Döner mit scharfe Soße und Pizza bekommen. Also die besten Gerichte aus mehreren europäischen Ländern.
Ich war also am Warten, als die Tür mit einem Klingeling aufging. Eine Frau mit eher ungepflegter Erscheinung betrat die Grillstube. An ihrem Ohr hing eine Bluetooth Freisprechanlage. Sogar Lichter leuchteten daran. Sie sah aus wie ein Mischwesen. Halb Sozialhilfeempfängerin, halb Telefon.
Der türkische Imbissbetreiber schaute sie an und fragte nach ihrem Esswunsch.
Mich wunderte nicht, als sie sagte:

„Ich hatte grad telefonisch bestellt.“




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Diesen Blog widme ich meinem Verleger Herrn Losigkeit.
Die Idee mit den Pommesbudenpoemen, die ist gar nicht mal so schlecht.
Ich möchte sie ausweiten auf Geschichten.
Dies wäre meine zweite.

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