Hier warten die Irren.

Sonntag, 4. Juli 2010

WWM Tagebuch - offener Brief an den Capitano (Nummer13)






Lieber Michael,

ich schreib dir mal, weil ich dich gestern im Fernsehen gesehen habe.
Nicht nur in einer der vielen Werbespots, sondern am Spielfeldrand in Südafrika. Ich habe mich gefreut, dass du so mitgejubelt hast.
Als ich vor ein paar Wochen von deiner Verletzung hörte und feststand, dass du nicht mit zur WM fährst, war ich zunächst ja auch sehr erschrocken.
Schließlich warst du lange und unumstritten der Chef auf dem Platz.
Ich habe viele Spiele gesehen, in denen du ein wichtiger Teil der Mannschaft warst, egal ob bei Leverkusen oder Bayern oder eben unserer N11. Gerne denke ich an die WM 2002 zurück, als du uns durch unermüdlichen Einsatz und schließlich durch ein Foul bis ins Endspiel führtest.

Aber das ist auch schon eine Weile her, wenn man ehrlich ist.

Du warst für die deutschen Fußballfans (mich mit bai) immer ein vorbildlicher Sportler mit großem Ehrgeiz, aber so richtig lieb hatten wir dich, ehrlich gesagt, eigentlich nicht. Nie wäre ich auf die Idee gekommen mir ein Trikot mit der Nummer 13 zu kaufen.

Und wenn ich schon mal beim Ehrlichsein bis. Nach kurzem Nachdenken nach dem "Verletzungsschock" durch Boatangs Foul und dem Wirbel in der deutschen Presse (Sondersendungen im TV), da fiel mir ein:
Vielleicht wird es ohne dich gar besser? Vielleicht würden wir nicht wieder den 2. Platz erreichen, wie schon so oft mit dir und deiner Nummer 13? Ich wusste, dass ich Recht hatte, als beim ersten Spiel der junge Thomas Müller mit der Nummer 13 einlief. Mit der Nummer 13 nicht vom Ballack geerbt, sondern vom Bomber der Nation.
Eigentlich, lieber Michael hättest du es da auch merken müssen.
Die Mannschaft braucht dich nicht mehr. Sie hat es lange Zeit getan, aber jetzt ist es vorbei.
Hör auf zu klammern und lass sie ihren Weg gehen, auch wenn es mal Rückschläge gibt.
Dann zeigst du wirklich mal wieder Größe.

Viele Grüße,

dein Thomas Prince Boateng

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